Marktanalyse von Werkzeugen zur Modellierung von Unternehmensarchitekturen

Marktanalyse von Werkzeugen zur Modellierung von Unternehmensarchitekturen

Christian Ullrich April 2014

1 Einführung

Mit der Erkenntnis des Wandels der IT vom Kostenfaktor zum Wertbeitrag gehen mehrere Ableitungen einher: Zum einen die weitere Konsolidierung und Standardisierung unterstützender Informations- und Kommunikationssysteme. Diese sollen möglichst schnell eingeführt, aktualisiert und betrieben werden. Auf der anderen Seite nimmt Informationstechnologie eine wertschöpfende Stellung ein. Dabei wird sie zum Bestandteil des Produkts. Hierbei werden Informationssysteme als Alleinstellungsmerkmal der Leistung entwickelt und eingeführt.

Diese Entwicklung der Standardisierung auf der einen und Individualisierung auf der anderen Seite, führt zu einer komplexen Gemengelage der IT im Unternehmen. Nach Jahren des unkontrollierten Wachstums der IT folgt nun die Konsolidierung. Ziel ist eine geordnete, aufeinander abgestimmte und vor allem dokumentierte IT-Umgebung. Dies zu erreichen ist vielerorts ein Kraftakt.

Dabei unterstützen können verschiedene Frameworks und Best Practices für das IT-Management. Die wichtigsten sind die IT Governance, das Enterprise Architecture Management und das IT-Service Management. Grob formuliert bestimmt die IT Governance Kontrollziele im IT-Management und das IT-Service-Management-Prozesse zur Leistungserbringung von IT-Services. Die nachfolgend weiter behandelte Enterprise Architecture, zu Deutsch Unternehmensarchitektur, bietet einen ganzheitlichen Blick auf den Aufbau des Unternehmens was Geschäftsprozesse und die IT beinhaltet.

Das Feld der Unternehmensarchitektur ist seit einigen Jahren Gegenstand wissenschaftlicher Forschung. Besondere Aufmerksamkeit in der Wirtschaft erlangt es in den letzten Jahren. Viele Organisationen gelangten dabei zu der Erkenntnis, dass die Komplexität der eigenen Informationstechnologie nicht mehr ohne weiteres beherrschbar ist.

John Zachman definiert die Enterprise Architecture folgendermaßen:

"My definition would be, “Architecture is that set of design artifacts, or descriptive representations, that are relevant for describing an object such that it can be produced to requirements (quality) as well as maintained over the period of its useful life (change)." [1]

In eine ähnliche Richtung geht die Definition der ANSI/IEEE:

"The fundamental organization of a system, embodied in its components, their relationships to each other and the environment, and the principles governing its design and evolution" [2]

Grundlage des IT-Managements ist die IT-Strategie. Mit dieser werden die Ziele der IT der Organisation festgelegt. Diese werden in der Unternehmensarchitektur verfeinert, wobei Business, Informationen, Prozesse und Technologie berücksichtigt werden. [3]

Die Hauptziele des Enterprise Architecture Managements sind dabei auf Top-Management-Ebene angesiedelt: [4]

  1. Dokumentation und Kommunikation der vorhandenen Unternehmensstrukturen und -prozesse
  2. Unterstützung beim Design der zukünftigen Strukturen und Prozesse
  3. Unterstützung bei den Projekten, welche die Transformation umsetzen

Entscheidend ist demnach der ganzheitliche Blick auf das Unternehmen. Anders als der Begriff Architektur vermuten lässt, handelt es sich nicht um eine statische Analyse. Vielmehr gilt es die Veränderungen des Unternehmens, sowohl im Business, als auch in der IT, stetig gestaltend voranzutreiben. Die Unternehmensarchitektur unterstützt bei Entwicklungen neuer Prozesse und IT-Systeme und zeigt den Bedarf an notwendigen Änderungen auf. Dabei halten sich Stabilität und Flexibilität in Waage. [5]

Der Begriff Unternehmensarchitektur ist nicht einheitlich definiert. Die Abgrenzung der einzelnen Elemente voneinander und zur Unternehmensarchitektur als Ganzes fällt nicht immer leicht. Möglich ist die Unterscheidung nach Domänen: Business, Organisation, Technologie und Information. [6] Alternativ kann man nach verschiedenen Ebenen unterscheiden: Business, Prozesse, Integration, Software und Technologie. [7]

Enterprise Architecture Management unterstützt Organisationen auf unterschiedliche Weise. Insbesondere bei der organisatorischen Ausrichtung, der Verfügbarkeit von Informationen, der Optimierung des Ressourcenportfolios und der Ergänzung der Ressourcen. Die detaillierteren Ansätze und Vorgehensweisen der Architekturbestimmung unterscheiden sich je nach Werkzeug aber teilweise deutlich. [8]

Zur Vorgehensweise und Dokumentation der Ergebnisse existieren verschiedene Rahmenwerke. Diese sogenannten Frameworks beschreiben den Aufbau, die Funktionsweise und die Anwendung zur Erstellung und Pflege einer Unternehmensarchitektur. Diese Arbeit vergleicht die existierenden Frameworks, zum einen anhand einer Literaturanalyse, zum anderen durch einen systematischen Vergleich.

Entscheidet sich eine Organisation für die Einführung eines Enterprise Architecture Managements, steht sie vor einigen Fragen. Dabei ist die Wahl eines Architektur-Frameworks und -Tools von besonderer Bedeutung. Das Framework liefert die Prozesse und Dokumentationsschemata der Architektur. Das Software-Tool unterstützt bei der systematischen Pflege der Dokumentation und ist somit Grundlage der täglichen Arbeit. Die Bedeutung der Wahl des Frameworks reicht aber darüber hinaus: Mitarbeiter werden geschult oder bilden sich selber fort. Die Architektur wird mit jenen anderer Organisationen verglichen und verbunden. Dazu sind einheitliche Standards unerlässlich.

Somit sollte der Prozess der Auswahl eines Frameworks und passenden Tools wohlüberlegt sein. Eine einmal getroffene Wahl wird, insbesondere in größeren Organisationen, kaum mehr umkehrbar sein. Zwar existieren, wie später gezeigt wird, Mappings der einzelnen Frameworks, jedoch dürfte eine Migration in der Praxis erheblich mehr Aufwand bedeuten, als in der wissenschaftlichen Auseinandersetzung.

2 Marktanalyse

Diese Arbeit hat den Anspruch einer Analyse der relevanten und sich im Einsatz befindlichen Enterprise Architecture Frameworks. Dabei wird berücksichtigt, dass viele Frameworks stetig weiterentwickelt werden. Somit wird ein genereller Blick auf die Funktionsweise der Frameworks geworfen und kein ein Feature-Vergleich aufgestellt.

Die Marktanalyse teilt sich dabei in zwei Abschnitte. Im ersten Teil werden wissenschaftliche Aufsätze und Fachbücher analysiert, welche den Vergleich von Frameworks zum Gegenstand haben. Der zweite Teil betrachtet ergänzende Kriterien und weitere Frameworks. Zudem wird die aktuelle Marktsituation ausgewertet.

Beim Vergleich der Frameworks treten verschiedene Problematiken auf: Viele Frameworks werden nur in geringem Maße untersucht und bleiben damit weitestgehend unbekannt. Bezeichnenderweise bietet ausgerechnet Wikipedia einen guten Überblick über bekannte Frameworks. Weiteres Problem ist die Sichtung der Frameworks selber. Bei weitem nicht alle sind offen zugänglich. Einige sind proprietär und nur bei entsprechenden Verträgen mit den Herausgebern einsehbar. Weiteres Problem ist die stark differierende Quantität der Dokumente. Einige Frameworks sind sehr detailliert beschrieben, andere geben nur eine grobe Stoßrichtung vor. Dazu kommt der Aufwand der Sichtung der Unterlagen. Bei mehreren Dutzend Frameworks und jeweils mehreren Hundert Seiten ist der Aufwand der Analyse erheblich. Bei beschriebenen Umfang der Werke ist eine Auswahl notwendig. Hierbei gilt es Kriterien festzulegen, anhand eine Auswahl erfolgen soll. [9]

Auf der einen Seite ist ein Vergleich der Frameworks möglich. Andererseits wünschen Organisationen weniger einen theoretischen Vergleich, als vielmehr eine Vorgehensweise zur Auswahl eines Frameworks. Dies beinhaltet letztendlich einen Vergleich, führt aber zu einer konkreten Empfehlung eines bestimmten Frameworks. Zu diesem Zweck wurden einschlägige Analysen berücksichtigt. [10]

2.1 Vorgehensweise

Als Grundlage dient eine Literaturanalyse. Dabei wurde mit verschiedenen Stichwörtern nach bereits erfolgten Analysen und Vergleichen von Frameworks gesucht. Relevante Arbeiten werden kurz zusammengefasst, um so einen Überblick über die Literatur zu geben. Im nächsten Schritt wird die Literatur nach bestimmten Merkmalen ausgewertet. Damit sollen bestimmte Trends erkennbar gemacht werden.

Für die Literaturanalyse wurde eine Recherche über die Suchmaschinen Google Scholar und ScienceDirect durchgeführt. Die dabei gefundenen Artikel wurden im Hinblick auf ihre Themenverwandtschaft zu dieser Arbeit hin untersucht und gruppiert. Arbeiten, welche eine ähnliche Fragestellung wie diese Arbeit aufweisen, wurden auf verwendete Quellen hin untersucht.

Im nächsten Schritt erfolgt eine Aufstellung der Kriterien bei der Auswahl und Einführung eines Frameworks in einer Organisation unter Beachtung der analysierten Literatur. Neben der Shortlist der Frameworks aus der Literaturanalyse werden weitere Quellen von Frameworks analysiert und mit Beispielen belegt. Die Auswertung der Marktsituation soll einen abschließenden Überblick über Trends im Bereich der Enterprise Architecture Frameworks geben.

Aufgrund der bereits zahlreichen Vergleiche von Frameworks im Hinblick auf Merkmale, Bestandteile und Herangehensweisen, erfolgt kein erneuter Vergleich in diese Richtung. Vielmehr soll mit der Literaturanalyse ein Überblick über erfolgte Analysen und mit den Auswahlkriterien Hinweise zur eigenen Auswahl eines Frameworks gegeben werden.

2.2 Literaturanalyse

Die nachfolgende Literaturanalyse fasst in einem ersten Schritt die erfolgten Vergleiche von Frameworks kurz zusammen. Dies soll den Leser auch bei der Suche nach für ihn hilfreichen Analysen unterstützen. Im Anschluss wird die Literatur kurz analysiert, was Rückschlüsse zumindest auf die wissenschaftliche Sichtweise zulässt.

2.2.1 Überblick über Vergleichsarbeiten

Nachfolgender Abschnitt fasst Arbeiten zusammen, welche den Vergleich von Enterprise Architecture Frameworks als Gegenstand haben. Die Arbeiten sind dabei alphabetisch nach Titel geordnet.

  1. Tang, Han und Chen stellen einen umfangreichen Kriterienkatalog auf. Er besteht aus den übergeordneten Merkmalen Goals, Inputs und Outcomes. Diese Anordnung ist relativ praxis- und implementierungsnah, da sich bei der Untersuchung der Rahmenwerke auf die praktischen Gesichtspunkte der Architekturarbeit konzentriert wird. Entscheidend sind nicht die jeweilige Vorgehensweise innerhalb eines Modells, sondern die für das Management und die Unternehmensarchitekten relevanten Einflussgrößen. Die verglichenen Modelle werden auf die enthaltenen Merkmale untersucht und tabellarisch gegenüber gestellt. Im Anschluss werden die einzelnen Frameworks und ihre Funktionsweise genauer beschrieben. Es werden die Frameworks, 4+1 Sichtenmodell, Federal Enterprise Architecture Framework (FEAF), Department of Defence Architecture Framework (DoDAF), The Open Group Architecture Framework (TOGAF) und Zachman Framework verglichen. [11]
  2. Anders gehen Urbaczewski und Mrdalj vor. Bei ihrer Analyse werden Views, Abstractions und der System development lifecycle verglichen. Bei den Views sind Ähnlichkeiten zu den Rollen zu erkennen. Verschiedene Views lassen die Elemente der Frameworks aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten. Dabei wird ersichtlich, dass nicht alle Frameworks die volle Bandbreite der Views darstellen. Mit den Abstractions werden verschiedene Abstraktionsmöglichkeiten unterschieden. Diese unterscheiden nicht, wer auf das Objekt schaut, sondern in welcher Dimension es betrachtet wird. Das dritte Kriterium dieser Arbeit ist der Vergleich mit den Phasen des System Development Lifecycles. Dabei wird untersucht, inwieweit die Frameworks diesen unterstützen und wiedergeben. Verglichen wird Zachman, DoDAF, FEAF, Treasury Enterprise Architecture Framework (TEAF) und TOGAF. [12]
  3. In einem Beitrag für das Microsoft Developer Network untersucht Sessions vier Enterprise Architecture Frameworks. Auch hier ist das Ziel eine praktische Handreichung für Unternehmen zur Auswahl eines der Frameworks. Dabei beschreibt er die einzelnen Frameworks und ihre Funktionsweise. Im Anschluss werden diese anhand mehrerer Kriterien miteinander verglichen. Verglichen werden FEAF, das Gartner Framework, TOGAF und Zachman. [13]
  4. In der Arbeit von Goethals wird zwischen klassischen Frameworks und so genannten verbundenen Frameworks unterschieden. Die einzelnen Frameworks werden dabei jeweils einer dieser beiden Gruppen zugeordnet. Frameworks der ersten Gruppe sind auf eine einzelne Organisation fokussiert, während solche der zweiten Gruppe die Verbindungen zu externen Stakeholdern der Organisationen berücksichtigen. Untersucht werden bei dieser Arbeit ausschließlich die sogenannten Deliverables und nicht die Entstehungsprozesse dieser. Hilfsweise wird jeweils eine zentrale Grafik des beschriebenen Frameworks gezeigt, welche die Deliverables schematisch darstellt. Untersucht werden die Frameworks 4+1 Sichtenmodell, das ISO Reference Model of Open Distributed Processing, das Framework von Soni, Nord und Hofmeister, das Framework von Tapscott und Caston, die Model Driven Architecture und das Zachman Framework als klassische Frameworks. Zudem das C4ISR Architecture Framework (Command, Control, Communication, Computers, Intelligence Surveillance, Reconnaissance), das FEAF und das TEAF als verbundene Frameworks. [14]
  5. Eine junge Studie von Cameron und McMillian im Auftrag der Association of Enterprise Architects analysiert die aktuellen Trends im Bereich der Enterprise Architecture. Dabei wurde ein empirischer Ansatz gewählt. Befragt wurden Teilnehmer mit direktem Bezug zum Thema Enterprise Architecture in ihren Organisationen. Nebenbei ist auch die Auswertung der befragten Teilnehmer interessant. Dabei lässt sich gut erkennen, welche Personengruppen in den Organisationen mit Fragen der Unternehmensarchitektur zu tun haben. Als Ergebnis der Umfrage wird praktisch ausschließlich TOGAF genutzt. Als weitere Wahlmöglichkeiten bestanden DoDAF, FEAF, MODAF, NASCIO Framework (State Chief Information Officers der Vereinigten Staaten), Gartner Framework und Zachman. Wenngleich die Anzahl der Teilnehmer nicht allzu hoch ist und über 50% der Teilnehmer aus Nordamerika entstammen, ist die Studie insbesondere aufgrund ihrer Aktualität von besonderer Bedeutung. [15]
  6. Einen anderen Weg des Vergleichs wählen Franke et al. Dabei wird ein Meta-Framework entwickelt. Mit diesem können Entscheider ihre Anforderungen formulieren und erfahren, welches Framework diese am ehesten trifft. Als Grundlage dient das sogenannte EA Framework Framework (EAF²). Diese Vorgehensweise wird anhand einer beispielhaften Auswertung verdeutlicht. Als Ausgangsbasis wird dazu die Generalized Enterprise Reference Architecture and Methodology (GERAM) genutzt. Entwickelt wurde das EAF² in drei Schritten: Auswahl der Frameworks, welche als Grundlage dienen, Extrahierung von Merkmalen aus den ausgewählten Frameworks und als letzter Schritt die Konsolidierung dieser Merkmale. Das EAF² strukturiert sich auf oberster Ebene in eine Architecture Governance und Modeling Concepts. Als Grundlage der Entwicklung dienten ArchiMate, DoDAF, E2AF, FEAF, das British Ministry of Defence Architecture Framework (MODAF), TOGAF und Zachman.
  7. Die einzige deutschsprachige Abhandlung zum Thema ist von Schönherr. Dabei gibt dieser einen allgemeinen Einblick in das Thema Enterprise Architecture, insbesondere im Hinblick auf Ziele, Typen, Elemente, Frameworks und Methodologien. Anschließend wird eine Auswahl an Frameworks genauer beschrieben: Architektur integrierter Informationssysteme (ARIS), Open System Architecture for Computer Integrated Manufacturing (CIMOSA), DoDAF , Graphs with Results and Activities Interrelated (GRAI), Purdue Enterprise Reference Architecture (PERA) und Zachman. Zum Vergleich und der Auswahl eines der Frameworks wird auf GERAM verwiesen und dieses grundlegend erläutert. [16]
  8. In Ihrer Arbeit untersuchen Leist und Zellner mehrere Enterprise Architecture Frameworks auf bestimmte Bestandteile. Dies sind im Einzelnen Specification document, Meta model, Role, Technique und Process model. Die einzelnen Frameworks werden dahingehend analysiert, ob die genannten Werkzeuge Bestandteil des jeweiligen Frameworks sind. Ziel ist die Definition und Analyse von Anforderungen der Entwicklung einer Unternehmensarchitektur und der Unterstützung von definierten Fähigkeiten der analysierten Frameworks. Die Arbeit bietet somit einen Überblick über den Umfang der untersuchten Frameworks. Dies sind ARIS, C4ISR / DoDAF, FEAF, Model Driven Architecture (MDA), TEAF, TOGAF und Zachman. [17]
  9. Von der MITRE Corporation unter Leitung von Hagan stammt eine Studie, die Best Practices für den Erfolg des Enterprise Architecture Managements herausarbeitet und gleichzeitig einen Weg zum passenden Enterprise Architecture Frameworks aufzeigt. Die Studie wird als Handreichung für US-amerikanische Regierungsorganisationen herausgegeben und regelmäßig aktualisiert. Die Arbeit sortiert die Analyse, anders als die meisten anderen Werke, nicht anhand der Frameworks, sondern anhand der Aufgabenstellungen und typischen Framework-Bestandteile. Die Auswahl der untersuchten Frameworks spiegelt die Zielgruppe der Studie wieder: DoDAF, FEAF, TEAF und TOGAF. [18]
  10. Die Arbeit von Ohren identifiziert Merkmale verschiedener Enterprise Architecture Frameworks zwecks Eignung für bestimmte Einsatzzwecke. Zudem hat sie den Anspruch Unterschiede und Gemeinsamkeiten der untersuchten Frameworks festzustellen und eine Handreichung zur Auswahl eines passenden Frameworks zu geben. Als Grundlage dient eine Charakterisierung von Enterprise Architecture Frameworks, mit deren Hilfe Frameworks eingeordnet und systematisiert werden können. Kriterien der Analyse sind der Anwendungs- und verwendungsbereich, der Aufbau, die Verbindung zu anderen Frameworks und weitere Merkmale. An der abschließenden tabellarischen Gegenüberstellung wird ersichtlich, dass ein Großteil der untersuchten Frameworks aus dem Bereich der US-amerikanischen Regierungsorganisationen und speziell des amerikanischen Verteidigungsministeriums stammen. Verglichen wurden die Frameworks DoDAF, FEAF, GERAM, TEAF (hier DoT AF), TOGAF, und Zachman. [19]
  11. In ihrem Aufsatz analysieren Mykityshyn und Rouse verschiedene Enterprise Architecture Frameworks im Hinblick auf ihre Eignung zur Analyse des Unternehmens auf strategischer in Abgrenzung zur operativen Ebene. Dabei gehen sie detailliert auf den Strategieformulierungsprozess ein. Die untersuchten Frameworks werden in die zwei Gruppen Application-Class Architecture Frameworks und Enterprise-Class Architecture Frameworks unterteilt. Erstgenannte stellen die operative Ebene und insbesondere Anwendungssysteme in den Vordergrund. Der Schwerpunkt liegt in der Unterstützung des Tagesgeschäfts und nicht bei der Umsetzung strategischer Ziele. Eine ganzheitliche Sichtweise, wie sie das Topmanagement benötigt, fehlt. Zu dieser Kategorie Frameworks zählen DoDAF, FEA, IBM Service-oriented Architecture und klassische Business Architecture Frameworks. Dagegen besitzen Enterprise-Class Frameworks den Anspruch der aggregierten Sichtweise auf die gesamte Organisation. Die Betrachtungsweise ist insbesondere auch für das Top-Management hilfreich, wobei Informationstechnologie als Enabler wahrgenommen wird. In diese zweite Gruppe werden das Open Systems Interconnection Model (OSI-Modell) und das Zachman Framework eingeordnet. [20]
  12. McCarthy analysiert in seiner Arbeit Überschneidungen der Sichten verschiedener Frameworks. Dabei werden die Grundsystematiken der Frameworks erklärt und miteinander verglichen. Übergeordnetes Ziel soll die Entwicklung eines einheitlichen Enterprise Architecture Frameworks sein. Als Ergebnis haben die untersuchten Frameworks DoDAF, FEAF und Zachman mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede. Auf dem Weg zu einem einheitlichen Enterprise Architecture Frameworks spielt nach Ansicht des Autors die Unified Modeling Language (UML) eine zentale Rolle. [21]
  13. In ihrer Arbeit untersuchen Abdallah und Galal-Edeen mehrere Enterprise Architecture Frameworks im Hinblick auf verschiedene Kriterien, insbesondere Ziele, Inputs, Ergebnisse, Stärken, Schwächen und von den Frameworks unterstützte Tools. Dabei wird zunächst eine generelle Einführung in das Thema gegeben und eine zeitliche Einordnung der Entwicklung der verschiedenen Frameworks veranschaulicht. Zu den Auswahlkriterien für Unternehmen zählen Ziele, Inputs, Ergebnisse und andere Kriterien. Verglichen und tabellarisch gegenüber gestellt werden die Frameworks C4ISR, TOGAF und Zachman. Im Anschluss an eine Beschreibung der drei Frameworks wird unter anderem geschlussfolgert, dass kein "bestes" Framework existiert, dass kein Framework vollständig ist, alle drei Stärken und Schwächen haben und dass Anpassungen des letztendlich ausgewählten Frameworks nicht nur möglich, sondern notwendig sind. [22]
  14. In einem umfangreichen Kompendium analysiert Matthes diverse Enterprise Architecture Frameworks. Dabei werden diese gemäß ihrer Intention gruppiert: Regierungsframeworks, Management-Frameworks, Militärische Frameworks, Manufacturing Frameworks, Technisch-orientierte Frameworks, Interopabilitätsframeworks und Add-on-Frameworks. Die einzelnen Frameworks werden kurz anhand der Merkmale Entwickler, Historie, Versionsverlauf, Vererbung, Verfügbarkeit und teilweise weiteren beschrieben. Im Anschluss wird jeweils das Metamodell des Frameworks dargestellt. Diese recht detaillierte Beschreibung lässt einen schnellen Einblick in den Aufbau und die Funktionsweise der einzelnen Frameworks zu. Als jeweils dritte Komponente dient eine Tabelle dem schnellen Abgleich des Umfangs und einzelner Merkmale mit den eigenen Anforderungen. Eine weitere Tabelle fasst die Merkmale am Ende zusammen und bietet einen direkten Vergleich der Frameworks. Des Weiteren bietet die Arbeit einen Framework Selection Guide, welcher bei der Auswahl eines Frameworks unterstützen soll.
  15. Eine Übersichtarbeit und Meta-Analyse bieten Odongo, Kang und Ko. Sie berücksichtigen verschiedene Arbeiten, welche auch hier analysiert werden. Dabei werden die genannten Arbeiten tabellarisch miteinander verglichen, insbesondere in Bezug auf Ziele, verglichene Frameworks und Vergleichsaspekte. Nach einem Ausschlussverfahren werden die Frameworks DoDAF, FEAF, TEAF und TOGAF und Zachman nochmals einzeln analysiert. Die verwendeten Aspekte sind dabei Philosophie, Dimensionen, Struktur, Artefakte und Stärken und Schwächen. Im Nachfolgenden wird ausführlich ein Weg aufgezeigt, die Frameworks systematisch miteinander zu vergleichen und somit ein für die jeweilige Organisation passendes Framework auszuwählen. Bei einem exemplarischen Vergleich geht das DoDAF als Sieger hervor, gefolgt von TOGAF und FEAF. Eine Anpassung der Vergleichs- und Auswahlsystematik ermöglicht eigene Analysen mit individueller Auswahl und Gewichtung der Kriterien.

2.2.2 Auswertung

Die ausgewertete Literatur analysiert verschiedene Enterprise Architecture Frameworks nach unterschiedlichen Kriterien. Die nachfolgende Übersicht führt die analysierten Frameworks auf und gibt die Anzahl der Erwähnungen an. Dabei werden nur Frameworks berücksichtigt, die weithin als Enterprise Architecture Framework gelten. Indikator ist dabei eine mindestens zweimalige Erwähnung in der analysierten Literatur. Das C4ISR wird zum DoDAF gezählt, welches jenes als Nachfolger ersetzt hat. Die Arbeit von Matthes (14.) wird nicht berücksichtigt, da die aufgelisteten Frameworks nur Teilweise mit der Definition eines Enterprise Archtiecture Frameworks der anderen Arbeiten übereinstimmen. Die Meta-Analyse von Odongo, Kang und Ko (15.) wird nicht berücksichtigt, da die analysierten Arbeiten ansonsten doppelt gezählt werden würden.

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Dass das Zachman Framework auf dem ersten Platz der Nennungen liegt, ist nicht überraschend. Zachman gilt als einer der profiliertesten Forscher im Bereich des Enterprise Architecture Managements. Ein Artikel zum Thema müsste sich bei Nicht-Berücksichtigung seines Frameworks wohl dem Vorwurf der Unvollständigkeit aussetzen. Das US-amerikanische Verteidigungsministerium mit seinem immensen finanziellen Budget spielt eine bedeutende Rolle im Bereich der Investitionen in Informationstechnologie in den USA. Dies spiegelt auch die zahlreiche Berücksichtigung des DoDAF wieder. Das DoDAF hat das C4ISR als dessen Nachfolger abgelöst. Das FEAF ist das zentrale Framework weiter Teile der öffentlichen Verwaltung in den USA. Analog zum DoDAF hat sich hier eine Reihe von staatlichen Organisationen auf ein einheitliches Framework geeinigt. Hinter Zachman und den beiden staatlichen Frameworks folgt TOGAF. Dieses, als Framework der Open Group, eines Konsortiums zahlreicher Unternehmen, ordnet sich an vierter Stelle ein. Ähnlich wie im Bereich der US-amerikanischen Verwaltung haben sich hier zahlreiche Unternehmen auf ein einheitliches Framework verständigt. Obgleich dieses keine offizielle Norm ist, wird es von den Mitgliedern und zahlreichen weiteren Unternehmen als Quasi-Standard angesehen. Es ist, zumindest bei nicht-kommerzieller Nutzung, offen und kostenlos zugänglich und deckt durch den Umfang zahlreiche Einsatzszenarien ab. Überraschend ist die im Verhältnis zu DoDAF und FEAF geringere Erwähnung. Unter Umständen hat dies mit dem Design, der Finanzierung oder der Herkunft der analysierten Aufsätze zu tun. Dies bedürfe einer genaueren Analyse. TEAF wurde mittlerweile durch FEAF ersetzt. Die Bedeutung wird somit mittelfristig abnehmen. GERAM erlangte über die wissenschaftliche Arbeit hinaus nur geringe Bedeutung. Das Gartner Framework und ARIS sind proprietäre Frameworks, welche durchaus in der Praxis eingesetzt werden. Aufgrund der geringen Anzahl an Primärquellen des Gartner Frameworks, ist davon auszugehen, dass dieses nicht mehr aktiv weiterentwickelt wird. ARIS, als Entwicklung von IDS Scheer, heute Software AG, besitzt in Deutschland weite Verbreitung. Es wird nicht nur im Bereich des Enterprise Architecture Mangements, sondern zum Beispiel auch im klassischem Business Process Management und in SAP-Implementierungsprojekten genutzt. MODAF ist eine Abwandlung des DoDAF und wird vom britischen Verteidigungsministerium eingesetzt. Es besitzt über das Vereinigte Königreich hinaus nur eine geringe Verbreitung.

Die Auswertung der Literatur nach Erscheinungsjahr gibt einen Überblick über die Intensität der Forschung im Bereich des Enterprise Architecture Managements im Zeitablauf.

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Diese erreicht im Jahr 2006 ihren Höhepunkt. Dies deckt sich mit einer Welle der Modernisierung der IT in Unternehmen und der öffentlichen Verwaltung. Dabei wurden insbesondere die Infrastruktur und horizontale Anwendungen modernisiert. Mit der breiten Nutzung multimedialer Inhalte begannen auch die Unternehmen, IT als wertsteigernden Produktbestandteil einzusetzen, was ein effizientes Management der Architektur unabdingbar macht.

Die Arbeiten unterscheiden sich deutlich im Umfang. Sie reichen von einem kurzen Vergleich verschiedener Frameworks, bis hin zu umfangreichen Vergleichen anhand eigens aufgestellter Systematiken. Zum einen wurden Analysen unternommen, welche auf den Vergleich der Herangehensweise, Funktion und der Bestandteile setzen. Diese erfolgen in der Regel deskriptiv, teilweise zusammenfassend in einer Tabelle. Als zweite Kategorie lassen sich Arbeiten einordnen, welche eine eigene umfangreiche Methodik entwickeln, um verschiedene Frameworks zu vergleichen. Dabei wird zum Beispiel versucht, die Frameworks anhand eines eigens entwickelten Meta-Frameworks zu vergleichen. In diesem Fall werden die Bestandteile unterschiedlicher Frameworks gewissermaßen synchronisiert. Eine andere Vorgehensweise ist das Aufstellen eines berechenbaren Benchmarks. Den verschiedenen Eigenschaften und Bestandteilen werden Skalen zur Bewertung an die Seite gestellt. Die Bewertungskriterien können dabei gewichtet oder gar aus der Berechnung entfernt werden. Am Ende wird eine eindeutige Auswertung der verglichenen Frameworks erreicht. Diese Herangehensweise lässt sich dabei auch auf weitere Frameworks ausdehnen, zum Beispiel auf zu einem späteren Zeitpunkt entwickelte. Die nachfolgende Gliederung gibt eine Übersicht über die Systematiken der ausgewerteten Arbeiten.

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Der Anteil der Arbeiten, welche Frameworks anhand von Funktionen und Bestandteilen beschreiben, überwiegt. Diese geben einen guten Einblick in den Aufbau und die Funktionsweise der Frameworks. Einige Arbeiten beschreiben die verglichenen Frameworks nur kurz, andere stellen diese tabellarisch gegenüber. Alle geben einen guten Überblick über die entscheidenden Unterschiede der verschiedenen Frameworks, sodass sich Verantwortliche bei der Auswahl eines Frameworks schnell einen Überblick verschaffen können. Die Arbeiten, welche einen systematischen Vergleich mit Hilfe einer eigens entwickelten Methodik anstellen, bearbeiten das Thema komplexer. Hierbei wird zum einen der Versuch unternommen, die verschiedenen Elemente der verglichenen Frameworks zu synchronisieren. Dabei sollen die einzelnen Framework-Bestandteile gegenüber gestellt werden. Zum anderen werden die Frameworks im Hinblick auf ihren Umfang untersucht und gegenüber gestellt. Dies führt zu einer Bewertungsmethode, die auch an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden kann.

2.2.3 Shortlist der Literaturanalyse

Odongo, Kang und Ko reduzieren die Auswahl der verglichenen Frameworks auf Zachman, DoDAF, TOGAF TEAF und FEAF. Das C4ISR ist durch den Nachfolger DoDAF ersetzt worden. GERAM wurde aufgrund dessen allgemeinen Herangehensweise und des breiten Einsatzes in Unternehmen durch TOGAF ersetzt. [23]

Mittlerweile wurde TEAF durch FEAF ersetzt. Somit besitzt die Bundesverwaltung der Vereinigten Staaten FEAF als einheitliches Enterprise Architecture Framework. [24]

In Deutschland besitzt zudem noch ARIS weite Verbreitung. Obwohl international wissenschaftlich nicht sehr häufig betrachtet, sollte es als wichtiges Framework für Deutschland mit aufgenommen werden.

Darüber hinaus existieren weitere Enterprise Architecture Frameworks, welche jedoch in der ausgewerteten wissenschaftlichen Literatur nicht oder nur in geringer Anzahl berücksichtigt wurden.

Zusammenfassend bleiben demnach ARIS, DoDAF, FEAF, TOGAF und Zachman für den deutschsprachigen Raum übrig.

2.2.4 Zusammenfassung

Die Literaturanalyse zeigt eine hohe Bandbreite verschiedener Vergleiche von Enterprise Architecture Frameworks. Auffällig ist dabei zuerst die häufige Berücksichtigung militärischer Frameworks und solcher der öffentlichen Verwaltung. Beide fielen bislang nicht gerade als Treiber neuer Technologien auf. Auf der anderen Seite entspringt zum Beispiel auch die IT Infrastructure Library der öffentlichen Verwaltung des Vereinigten Königreichs. Das Zachman Framework, als bedeutendstes ziviles Framework, genießt ebenfalls eine hohe Anzahl an Berücksichtigungen. Auch wenn das Framework im Unternehmenseinsatz nicht mehr am häufigsten eingesetzt werden mag, sind die Arbeiten Zachmans zu diesem Thema von herausragender Bedeutung. Nach TOGAF spielt im Hinblick auf die Erwähnungen kein Framework mehr eine besondere Rolle. Im Jahr 2006 wurden mit Abstand die meisten Arbeiten veröffentlicht. Die starke Abnahme von weiteren Vergleichen über dieses Jahr hinaus ließe normalerweise auf eine Konsolidierung des Marktes der Enterprise Architecture Frameworks schließen. Diese ist bislang nur teilweise belegt: Im Bereich der öffentlichen Verwaltung der Vereinigten Staaten findet eine Konzentration auf FEAF statt. Dieses scheint sich neben dem DoDAF des Militärs als Standard zu etablieren. Im zivilen Bereich setzen sich offensichtlich TOGAF und Zachman durch. In Deutschland und dem deutschsprachigen Raum bleibt zudem weiterhin ARIS von Bedeutung.

2.3 Ergänzende Analyse

Die Literaturanalyse gibt einen Überblick über bisher angestellte Vergleiche von Enterprise Architecture Frameworks. Ergänzend dazu werden die Auswahlkriterien analysiert und unter Berücksichtigung weiterer Frameworks die Einführung eines solchen kommentiert.

2.3.1 Auswahlkriterien

Erfolgte Analysen konzentrieren sich überwiegend auf zwei Aspekte: Einen methodologischen Vergleich des Aufbaus und der Funktionsweise der Frameworks und einen Vergleichs des Umfangs und der Vollständigkeit auf funktionaler Ebene. Dagegen von grundlegender Bedeutung sind die nachfolgenden Auswahlkriterien.

Zugänglichkeit: Die Verfügbarkeit der zentralen Framework-Dokumente ist während des gesamten Nutzungszyklus relevant. Angefangen mit der initialen Auswahl, über die Schulung der Mitarbeiter bis zur Einführung und Adaption an unternehmenseigene Bedürfnisse. Eine generelle freie Verfügbarkeit unter einer Open Source Lizenz ist für einen technischen Standard die einfachste Möglichkeit, eine schnelle Verbreitung zu erreichen. Interessierte können sich so ohne großen Aufwand das Framework selber und ergänzende Dokumente aus dem Web herunterladen. Auch eine Veränderung und anschließende Wiederveröffentlichung für andere Organisationen ist hier relativ einfach. Dies wäre insbesondere im Bereich der öffentlichen Verwaltung interessant, da sich diese, aufgrund ihrer komplexen Strukturen, nur schwer auf ein Framework einigen und dieses lizenzieren kann. Bei einer proprietären Veröffentlichung unter einer kommerziellen Lizenz ist die Zugänglichmachung als kostenloser Download von erheblichem Vorteil. Dabei kann das Framework im Volltext kostenlos bezogen werden, solange der Einsatz im nicht-kommerziellen, also privaten oder akademischen Bereich erfolgt. Dies unterstützt insbesondere eine schnelle und weite Verbreitung. Eine liberale Lizenzierung und gleichzeitige Unterstützung von Institutionen bei der Verwendung des Frameworks, wie Universitäten und Autoren von Schulungsunterlagen kann somit entscheidend für einen signifikanten Marktanteil sein. Anders sieht es bei einer stringenten kommerziellen Vermarktung aus: Frameworks, welche nur gegen Gebühr oder bei Abschluss eines entsprechenden Beratungsvertrags mit der herausgebenden Organisation einsehbar sind, werden es schwierig haben, einen signifikanten Marktanteil zu erlangen.

Aktualität und Weiterentwicklung: Wenngleich die Erneuerung der IT in Unternehmen deutlich langsamer vonstattengeht, als bei Privatpersonen, unterliegt die IT-Branche schneller Entwicklungszyklen. Dies gilt nicht nur für Technologien und Produkte, sondern auch für Herangehensweisen und Prozesse. Somit muss auch ein Enterprise Architecture Framework stetig weiterentwickelt und an aktuelle Trends angepasst werden. Dies gilt nicht nur für das Rahmenwerk selber: Eine aktive Gemeinschaft entwickelt Schnittstellen zu anderen Frameworks, passt Standards zur Verwendung an und teilt die Erfahrungen mit dem Einsatz in bestimmten Branchen, Ländern und Organisationsformen. Die aktive Weiterentwicklung gibt der Nutzergemeinschaft die Rückkopplung, dass ihre Investitionen in Ausbildung und aktive Weiterentwicklung auch in Zukunft einen Mehrwert bieten. Frameworks, welche sichtbar nicht weiterentwickelt werden, geben schnell Anlass zu Zweifeln an ihrer Zukunftsfähigkeit. Dies hat massive Auswirkungen auf das Engagement der Nutzergemeinschaft und damit einer weiteren Verbreitung und steigender Marktanteile. Nicht zu unterschätzen ist auch die Offenheit und Form der Weiterentwicklung. Wird diese nur durch eine einzelne Organisation betrieben, berücksichtigt diese eventuell Eingaben und Hinweise oder erfolgt die Weiterentwicklung gänzlich offen und Community getrieben? Letzteres zeigt sich nicht nur bei der Entwicklung von internationalen Standards von Vorteil, sondern zum Beispiel auch bei Open Source Software, welche heutzutage Grundlage vielfacher kommerzieller Produkte ist.

Umfang und Allgemeingültigkeit: Für einen breiten, branchenübergreifenden Einsatz eines Frameworks sollte dieses für viele Organisationen einsetzbar sein. Dazu ist wichtig, dass dieses zum einen gewisse inhaltliche Tiefe besitzt, aber vor allem die Aspekte aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet. Zudem ist es sinnvoll, nicht nur eine Beschreibungsmethodologie oder Repository von Architekturmerkmalen zurückgreifen zu können, sondern auch eine praxisnahe Prozessbeschreibung der Architekturentwicklung zu erhalten. Erst bei möglichst vielen Bestandteilen kann sichergestellt werden, dass individuelle Einsatz- und Nutzerwünsche befriedigt werden. Weiterhin wichtig für eine weite Verbreitung ist die Allgemeingültigkeit. Das Framework sollte von Organisationen aller Branchen verwendet werden können. Da diese miteinander interagieren, ist der Einsatz desselben Frameworks oftmals ein erheblicher Vorteil. Diverse Frameworks wurden entwickelt, um von einem begrenzten Nutzerkreis eingesetzt zu werden. Teilweise besteht dieser aus nur einzelnen, wenngleich sehr großen, Organisationen. Der Umfang ist in diesen Fällen begrenzt und eine Allgemeingültigkeit nicht gegeben. Der Einsatz und gegebenenfalls die Weiterentwicklung erfolgen dann von der jeweiligen Organisation oder Gruppe von Organisationen. Eine Verbreitung darüber hinaus ist in diesen Fällen oftmals nicht vorgesehen, selten nicht gewünscht.

Interoperabilität und Adaptierbarkeit: Verschiedene Organisationen setzen verschiedene Enterprise Architecture Frameworks ein. Gleichzeitig lassen sich Mitarbeiter schulen und Beratungsunternehmen zertifizieren. Aufgrund der Differenzen der Frameworks ist die Mobilität stark eingeschränkt. Umso wichtiger ist eine Interoperabilität untereinander. So lassen sich im besten Fall verschiedene Frameworks unternehmensübergreifend miteinander verbinden. Weiteres Feld der Interoperabilität ist jene zu anderen Best Practices, insbesondere aus dem Bereich des IT-Managments. Zu nennen wären insbesondere Frameworks aus den Bereichen IT-Governance und IT-Service-Management. Im Gegensatz zum Enterprise Architecture Management haben sich in diesen Bereichen zumindest in der Wirtschaft (in Abgrenzung zur öffentlichen Verwaltung) Quasi-Standards etabliert. Dies sind Control Objectives for Information and Related Technology (COBIT) im Bereich der IT-Governance und die IT Infrastructure Library (ITIL) im der Bereich des IT-Service-Managements. Mitarbeiter und Management wünschen eine ganzheitliche Betrachtung von Unternehmen und IT. Dabei werden im Optimalfall vorhandene Schnittstellen genutzt. Wissenschaftliche Untersuchungen und Praxisberichte dienen als Rahmen für individuelle Konfigurationen. Das eingesetzte Enterprise Architecture Framework muss dazu adaptierbar sein. In diesem Fall lassen sich Teile einfach modulartig ergänzen oder streichen. Letzteres kann zur vereinfachten Handhabung, insbesondere in kleineren Organisationen, sinnvoll sein.

Verbreitung: Ein Indikator der Erfolgsmessung eines Frameworks ist seine Verbreitung. Dies kann zum Beispiel absolut, zum Beispiel in der Anzahl der eisetzenden Unternehmen, oder relativ, in Form des Marktanteils, gemessen werden. Auf der anderen Seite ist eine Marktdurchdringung kein Indikator für eine etwaige methodische oder funktionale Überlegenheit des Frameworks. Begründet ist diese Divergenz zum einen in den unterschiedlichen Anforderungen der Unternehmen. Qualitative Überlegenheit ist immer abhängig vom Betrachtungs- und Messwinkel. Zum anderen kann zum Beispiel die Zugänglichkeit des Frameworks eine Rolle spielen. Offene Normen und Standards erfreuen sich oftmals einer deutlich größeren Zuwendung. Regelmäßig aktualisierte Frameworks sind zwar nicht unbedingt besser, jedoch berücksichtigen sie nicht nur die technische Entwicklung. Vielmehr werden aktuelle Managementmethoden und -prozesse eingepflegt, welche für die schnelle Implementierung in den Organisationen ausschlaggebend sein können. Vorteile einer weiten Verbreitung des einzusetzenden Frameworks sind die Teilung von Risiken und die Kompatibilität zu anderen Organisationen. Zudem lohnen sich eher Investitionen in Schulungen, Zertifizierungen und eine Beteiligung an der Weiterentwicklung des Frameworks.

Infrastruktur: Die Einführung eines Enterprise Architecture Frameworks ist ein umfangreicher Prozess. Dabei reicht es nicht aus, das Framework und Implementierungshilfen zu beachten. Vielmehr muss das Framework an die individuellen Bedürfnisse der Organisation angepasst werden. Dies erfolgt oftmals durch ein Beratungsunternehmen, wenn das dazu notwendige Know-how nicht originär in der Organisation vorhanden ist. Somit ist ein Markt an Beratung und weiteren Dienstleistungen rund um das Framework notwendig. Nur wenn genügend Anbieter komplementäre Dienstleistungen anbieten, sieht sich ein Unternehmen dazu ertüchtigt, ein Framework auszuwählen und einzuführen. Während der Einführung und der anschließenden produktiven Nutzung eines Frameworks müssen zudem Anwender und Management geschult und zertifiziert werden. Zu diesem Zweck muss die herausgebende Organisation des Frameworks Zertifizierungen und Schulungsmaterialien anbieten. Auch ergänzende Lehrbücher, zum Beispiel für die Hochschulausbildung, können sinnvoll erscheinen. Eine aktive Nutzergemeinschaft erstellt unter Umständen auch freie Dokumentations- und Schulungsunterlagen, zum Beispiel mit Hilfe eines Wikis. Umso mehr qualitativ hochwertige Materialien zur Verfügung stehen, umso eher werden Entscheider und Mitarbeiter eine Einführung eines Frameworks unterstützen.

Tool-Unterstützung: Der Aufbau eines Enterprise Architecture Managements in Organisationen erfolgt in der Regel mit der Unterstützung eines Software-Tools. Dieses unterstützt den Prozess der Architekturbeschreibung und die dokumentiert die Ergebnisse. Zudem ermöglicht es die automatische Visualisierung der Unternehmensarchitektur aus verschiedenen Blickwinkeln und auf verschiedenen Ebenen. Natürlich kann die Architektur auch ausschließlich mit Standard-Tools wie Microsoft Office beschrieben werden, was für kleine Unternehmen aufgrund der geringen Komplexität sogar empfehlenswert sein kann. Jedoch werden sich mittlere Unternehmen und Konzerne schnell nach einer speziellen Anwendung zur Erstellung der Unternehmensarchitektur umsehen. Somit ist es entscheidend, dass die Software-Tools am Markt das gewählte Enterprise Architecture Framework unterstützen. Im Umkehrschluss wird ein Unternehmen die Unterstützung durch Software-Tools bei der Auswahl eines Frameworks berücksichtigen.

Wissenschaftliche Rezeption: Zur Unterstützung ist es hilfreich, nicht nur Hand- und Lehrbücher zu studieren. Wissenschaftliche Artikel analysieren das Framework auf verschiedenen Ebenen und aus verschiedenen Sichtweisen. Da eine intensive Auseinandersetzung mit der Funktionsweise des Frameworks bevorsteht, ist es empfehlenswert bereits erfolgte Analysen zu berücksichtigen. Somit unterstützt eine breite wissenschaftliche Rezeption die Einführung eines Frameworks.

2.3.2 Weitere Frameworks

Die Shortlist fasst die aktuellen in der Literatur analysierten Frameworks zusammen. Darüber hinaus existieren einige weitere Frameworks, welche sich anhand verschiedener Kriterien kategorisieren lassen.

Normen und Standards: Verschiedene Modelle zur Beschreibung technischer Architekturen sind als internationale oder nationale Normen standardisiert. Dabei haben diese ein Normungsverfahren durchlaufen und sind gemeinhin offen einsehbar und kostenlos zu verwenden. Vorteil dieser Frameworks ist die freie Verfügbarkeit. Durch die Normung sind alle Dokumente offen gelegt und in der Regel kostenlos oder gegen eine geringe Gebühr aus dem Web herunterzuladen. Beispiele hierfür sind ISO 19439:2006 Enterprise Integration - Framework for Enterprise Modelling und Reference Model of Open Distributed Processing (RM-ODP).

Gemeinsam-entwickelte Frameworks: Oftmals bilden verschiedene Organisationen ein Konsortium zur Entwicklung eines Standards. Dabei wird in der Regel eine eigene Organisation, ähnlich eines Vereins, gegründet, um den Standard zu entwickeln, zu aktualisieren und zu lizenzieren. Mitglieder sind eingeladen, sich aktiv an der Entwicklung des Frameworks zu beteiligen. Oftmals können große Teile des Frameworks zur persönlichen, nicht-kommerziellen Verwendung, kostenlos aus dem Web heruntergeladen werden. Beispiele für in Konsortien entwickelte Frameworks sind TOGAF im privaten und die International Defence Enterprise Architecture Specification Group (IDEAS Group) im öffentlichen Bereich.

Frameworks staatlicher Organisationen: Einige Staaten haben eigene Frameworks für ihre Regierungsorganisationen entwickelt. Eine Verwendung eines einheitlichen Frameworks erscheint insofern sinnvoll, als dass die verschiedenen Behörden und andere Organisationen gemeinsame Geschäftsprozesse besitzen und vielfach untereinander Daten austauschen. Bekanntestes Framework hierbei ist das FEAF der US-amerikanischen Bundesbehörden. Aber auch die US-amerikanischen Bundesstaaten haben mit der National Association of State Chief Information Officers (NASCIO) eine Organisation gegründet, die das Thema Enterprise Architecture maßgeblich verfolgt. Dabei wird auch ein eigenes Framework entwickelt. In Deutschland wurden von der öffentlichen Verwaltung bislang keine eigenen Frameworks entwickelt.

Militärische Frameworks: Neben Finanzdienstleistern sind Militärs die größten Betreiber von IT-Systemen. Dies spiegelt sich im Bedarf nach passenden Architekturframeworks wieder. Aufgrund der Komplexität und der Besonderheiten des Militärs ist die Entwicklung eigener Frameworks naheliegend. So hat das US-Militär das C4ISR entwickelt, welches später im DoDAF aufgegangen ist. Daneben besitzen aber auch weitere Staaten eigens für ihre Streitkräfte entwickelte Enterprise Architecture Frameworks. Zu nennen sind dabei insbesondere das British Ministry of Defence Architecture Framework (MODAF), das NATO Architecture Framework (NAF) und das Atelier de Gestion de l'Architecture des systèmes d'information et de communication (AGATE) der französischen Streitkräfte. Die Bundeswehr besitzt kein eigenes Framework, sondern kombiniert vielmehr verschiedene Frameworks. [25]

Offene Frameworks: Die bislang genannten Frameworks unterliegen in der Regel einer proprietären Lizenz. Auch wenn der Download für den nicht-kommerziellen Gebrauch kostenlos sein mag, sind diese Frameworks nicht offen im Sinne des Open Source Gedankens. Insbesondere eine Abspaltung und anschließende Weiterentwicklung im Rahmen eines neuen Projekts sind nicht möglich. Oftmals werden noch nicht einmal die zentralen Dokumente der Frameworks zum kostenlosen Download angeboten. Im Gegensatz dazu sind die offenen Frameworks nicht nur für jedermann voll zugänglich, sondern können auch, unter Einhaltung der Lizenz, individuell verändert und wiederveröffentlicht werden. Als wichtigste Vertreter der Open Source Frameworks sind die LEADing Practice Enterprise Standards zu nennen, in deren Rahmen auch ein Enterprise Architecture Framework bereitgestellt wird. Insbesondere zahlreiche Universitäten wirken bei der Weiterentwicklung dieses Frameworks mit.

Sonstige Frameworks: Daneben existieren einige weitere Frameworks. Insbesondere Beratungsunternehmen haben im Laufe der Zeit eigene Modelle entwickelt. Diese sind oftmals Abwandlungen von TOGAF und Zachman. Zu nennen sind hier Atos, Capgemini und SAP, welche in der Vergangenheit eigene Frameworks entwickelt haben. Anhand der spärlichen Informationen und verwaisten Webseiten lässt sich jedoch vermuten, dass diese nicht mehr aktiv weiterentwickelt werden. Einige Unternehmen haben sich zudem das Ziel der Entwicklung von komplexitätsreduzierten Frameworks gesetzt. Diese sollen eine schnelle Erfassung der Architektur und damit Implementierung des Frameworks unterstützen. Zielgruppe sind hierbei mittelständische und größere nationale Unternehmen. Die Lizenzierung dieser Frameworks ist dabei nicht selten an einen Beratungsvertrag gekoppelt. Oftmals werden auch die passenden Software-Tools zur Dokumentation der Architektur mitgeliefert. Teilweise sind Bestandteile oder die vollständigen Frameworks und Software-Tools auch als Open Source verfügbar. Unternehmen im deutschsprachigen Raum mit vergleichbaren Ansätzen sind die act! consulting GmbH und die iteratec GmbH. Ähnliche Ansätze existieren auch im englischen Sprachraum. Zu diesen gehören zum Beispiel Pragmatic Enterprise Architecture und The Essential Project.

2.3.3 Marktsituation und Auswertung

Organisationen der öffentlichen Verwaltung erhalten in der Regel Vorgaben zur Verwendung eines Enterprise Architecture Frameworks. Bezogen auf die Bundesrepublik Deutschland wäre dies ein Bundesministerium. Dieses entscheidet für seinen Geschäftsbereich über Standards und somit für ein Framework. Nachgeordnete Bundesbehörden orientieren sich dann an den Vorgaben des Bundesministeriums. Analog werden Entscheidungen auf Landesebene oder kommunaler Ebene getroffen. Obgleich ein Trend zu ressortübergreifenden Absprachen zu erkennen ist und eine IT-Strategie des Bundes existiert, wird es bis zu übergreifenden Architekturplanungen noch länger dauern. Am Beispiel der Bundeswehr, als in sich relativ geschlossener Bereich, lässt sich die Komplexität einer übergreifenden Architekturplanung erkennen. Hier wurde die IT bis vor wenigen Jahren vollständig von den einzelnen Teilstreitkräften geplant und implementiert.

Unternehmen und andere private Organisationen (zum Beispiel Vereine) haben dagegen die Wahl eines Enterprise Architecture Frameworks. Die Auswahl eines Frameworks sollte dabei nicht überhastet geschehen. In der Regel wird viel in die Dokumentation einer Unternehmensarchitektur investiert. Beim Wechsel des Frameworks muss diese intensiv angepasst werden. Selbst bei Unterstützung mehrerer Frameworks der eingesetzten Software zur Modellierung muss die Dokumentation händisch zumindest teilweise angepasst werden. Bei umfangreichen Architekturen großer Konzerne kann dies mit einem erheblichen Aufwand verbunden sein.

Wenn ein deutsches, eher auf dem nationalen Markt agierendes Unternehmen, die Auswahl eines Frameworks mit obiger Shortlist startet, fällt zuerst das DoDAF und FEAF heraus. Diese sind auf amerikanische Organisationen der öffentlichen Verwaltung und deren Besonderheiten ausgerichtet. Die Weiterentwicklung erfolgt ohne die Berücksichtigung von Unternehmen, welche nicht mit der US-amerikanischen öffentlichen Verwaltung in Verbindung stehen.

Somit bleiben ARIS, TOGAF, Zachman und die erwähnten kommerziellen Entwicklungen der Beratungsunternehmen. Cameron und McMillian erkennen in ihrer Umfrage einen klaren Trend zu TOGAF. [26]

Andere Umfragen ergeben dabei ein differenziertes Bild. Die meisten Unternehmen erstellen sich dabei ihr eigenes individuelles Framework. Dieses setzt sich dann aus den Bestandteilen der etablierten Frameworks zusammen. Das Marktforschung- und Beratungsunternehmen Ovum ermittelte in einer Umfrage, dass sich 66% der Unternehmen ein eigenes Framework erstellt haben. In diesen Fällen ist aber davon auszugehen, dass als Grundlage am Markt bewährte Frameworks genutzt werden und diese in einem Customizing-Prozess an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden. Inwieweit diese dann als Neuentwicklungen zu verstehen sind, sei dahingestellt. 33% der Unternehmen nutzen zwei oder mehr Frameworks. Die am meisten verwendeten Frameworks sind TOGAF, das Pragmatic Enterprise Architecture Framework und das Essential Project. [27]

Die Mitgliederliste der Open Group beinhaltet einen Großteil der internationalen IT-Wirtschaft. Darüber hinaus sind zudem auch viele große Konzerne anderer Branchen Mitglied. Dies lässt auf eine breite Unterstützung bei den Anwendern schließen. Eine Mitgliederliste des Enterprise Architecture Center of Excellence, der Organisation hinter dem Zachman Framework, ist nicht einsehbar. [28]

Eine Literaturrecherche zu Markanteilen im Bereich der Enterprise Architecture Frameworks verlief ohne nennenswertes Ergebnis. Im Gegensatz zu anderen Bereichen des IT-Managements, wie zum Beispiel dem IT-Service-Management, bei dem sich ITIL und dem Bereich der IT-Governance, bei der sich COBIT durchgesetzt haben, kann im Bereich der Enterprise Architecture bislang nicht von einer Marktdurchdringung eines der Frameworks ausgegangen werden.

Für die Zukunft gilt es eine empirische Marktstudie zu erstellen, welche die Marktanteile im Bereich der Enterprise Architecture Frameworks genauer untersucht. Dies könnte zum Beispiel in Form einer Umfrage unter IT-Leitern (Chief Information Officer, CIO) erfolgen. Praktisch wäre eine Kombination mit der Frage nach dem Einsatz weiterer Frameworks im Bereich des IT-Managements.

2.3.4 Zusammenfassung

Die Auswahl eines Enterprise Architecture Frameworks sollte von langer Hand geplant und systematisiert durchgeführt werden. Dabei kann die analysierte Literatur entscheidende Hinweise geben. Diese vergleicht insbesondere Bestandteile und Unterschiede im Aufbau und der Benutzung. Darüber hinaus sollten weitere grundlegende Auswahlkriterien berücksichtigt werden. Die Auswahl an Frameworks geht über die Shortlist hinaus. Da sich die Anforderungen der Unternehmen stark unterscheiden, kann keine generelle Empfehlung getroffen werden. Die Betrachtung der Mitgliederliste der Open Group lässt jedoch auf eine breite Unterstützung dieses Frameworks schließen. Es ist zudem relativ offen in der Verwendung und kann von Mitgliedern der Organisation weiterentwickelt werden. Es ist demnach durchaus möglich, dass sich hier zumindest bei großen privatwirtschaftlichen Organisationen ein Quasi-Standard abzeichnet. Für kleinere Unternehmen bleiben weiterhin die diversen Eigenentwicklungen interessant, da diese mit einem geringeren Aufwand der Einführung beworben werden. Auch in Zukunft werden verschiedenste Frameworks weiterentwickelt werden, da die Organisationen zu unterschiedliche Anforderungen besitzen, als das sie sich auf ein einziges einigen könnten.

3 Zusammenfassung

Die vorliegende Arbeit führt eine Marktanalyse bestehender Werkzeuge zur Modellierung von Unternehmensarchitekturen durch. Sie teilt sich dabei in eine Literaturanalyse und eine ergänzende Analyse.

Die Literaturanalyse untersucht bislang erfolgte Vergleiche von Enterprise Architecture Frameworks. Ziel ist mit einer jeweilig kurzen Zusammenfassung einen Einblick in die unterschiedlichen Arbeiten zu erhalten. Darüber hinaus werden die Arbeiten genauer analysiert. Eine Shortlist fasst die aktuell wichtigsten Frameworks zusammen.

Die ergänzende Analyse erweitert die Literaturanalyse durch elementare Kriterien bei der Auswahl eines Frameworks. Diese hat auch den Anspruch, Entscheidern einen Überblick über die wichtigsten Kriterien zu liefern. Ein Überblick über weitere Frameworks und deren Kategorisierung ergänzt die Shortlist der Literaturanalyse. Eine Auswertung der zuvor angestellten Analysen lässt Rückschlüsse auf die momentane Marktsituation zu.

Insgesamt ergeben sich verschiedene Erkenntnisse:

  • Es existiert eine hohe Anzahl unterschiedlicher Rahmenwerke zur Modellierung von Unternehmensarchitekturen. Diese haben verschiedene Ursprünge und sind unterschiedlich strukturiert. Die Definition des Enterprise Architecture Frameworks ist nicht einheitlich, sodass jeder Autor eine eigene Auswahl an Frameworks zum Vergleich trifft. Überschneidungen mit Werkzeugen zur Unternehmens- und Prozessmodellierung sind dabei nachvollziehbar und bedingen einer unterschiedlichen Nutzung der Organisationen.
  • Die Frameworks DoDAF des US-amerikanischen Militärs und FEAF der US-amerikanischen Verwaltung genießen die höchste Berücksichtigung in der analysierten wissenschaftlichen Literatur. Unter den zivilen Frameworks bilden das Zachman Framework und mit Abstand TOGAF die Führungsgruppe. Diese vier Frameworks bilden, ergänzt für den deutschsprachigen Raum um ARIS, die Shortlist. ARIS besitzt ansonsten international nur eine eingeschränkte Bedeutung.
  • Bei der Auswahl eines Frameworks gilt es einige Eigenschaften der Frameworks zu berücksichtigen. Dies sind zum Beispiel Ziele und Sichten. Ergänzend dazu beeinflussen weitere Auswahlkriterien die Einführung und zukünftige Nutzung. Bei einem Abgleich dieser Auswahlkriterien wird die Gesamtzahl der am Markt verfügbaren Frameworks stark reduziert.
  • Über die erstellte Shortlist hinaus existieren zahlreiche weitere Frameworks. Diese können anhand verschiedener Kriterien kategorisiert werden. Eine vollumfängliche Liste von Frameworks zu erstellen wäre aufgrund der uneinheitlichen Definition sehr schwierig. Zudem sind die Anforderungen der Organisationen zu unterschiedlich, als dass sich hier auf eine Definition geeinigt werden könnte.
  • Die Marktsituation ist durchwachsen. Mangels wissenschaftlicher Untersuchungen ist ein Ranking nach Marktanteilen nicht möglich. Eine dahingehende Untersuchung wäre in Zukunft zu erstellen. Verschiedene Umfragen lassen jedoch den Rückschluss zu, dass TOGAF sich eine starke Marktposition erarbeitet hat. Weiteres Wachstum ist aufgrund der stetigen Weiterentwicklung dieses Frameworks zu erwarten. Insbesondere Frameworks, welche nicht mehr aktiv weiterentwickelt werden, haben im Unternehmensumfeld keine Zukunft.
  • Das Thema Architekturmanagement wird zunehmend auch für mittlere Unternehmen interessant. Schlanke Frameworks und vor allem Ergänzungen und Kombinationen von TOGAF und Zachman werden insbesondere in Unternehmen zur Anwendung kommen, für die eine Einführung dieser beiden zu komplex erscheint. Diese Marktlücke werden insbesondere spezialisierte Beratungsunternehmen mit eigenen Best Practice Ansätzen schließen. Zusätzlich ist eine Vereinfachung durch die eingesetzten Software-Tools möglich, sodass diese die Einführung vereinfachen.
  • Die amerikanische öffentliche Verwaltung wird ihre eigenen Frameworks weiterentwickeln. Aufgrund der kumulierten Größe der einsetzenden Organisationen sind Eigenentwicklungen wirtschaftlich. Da insbesondere das Militär differierende Anforderungen an ein Enterprise Architecture Framework hat, ist die Entwicklung eigener Standards sinnvoll. Der deutschen Verwaltung dagegen sei angeraten, einen der beiden zivilen internationalen Marktführer oder ARIS einzusetzen. Eine Eigenentwicklung wäre hier wohl der falsche Weg, da diese vom Umfang her kaum zu bewältigen wäre.
  • Interessant bleibt die Entwicklung bei Organisationen, welche noch auf Eigenentwicklungen setzen, zum Beispiel die NATO. Eine Standardisierung mit Partnerunternehmen und Mitgliedsstaaten wäre anzuraten, aber höchst komplex.

Dies lässt nachfolgende Schlussfolgerungen zu:

  • Mit der erkennbaren Marktkonsolidierung, sowohl in der Wirtschaft, als auch in der öffentlichen Verwaltung, wird es für Softwareanbieter einfacher, die passenden Tools zu liefern.
  • Der Druck auf die Organisationen, ein Architekturmanagement einzuführen, wird zunehmen. Durch die Marktkonsolidierung fällt der Einwand der Undurchsichtigkeit weg.
  • Beratungsunternehmen stehen zwei grundlegende Stoßrichtungen offen: Konzentration auf TOGAF und Zachman und Einführung passender Software oder Entwicklung eines eigenen abgewandelten Frameworks und dazu passender Tools. Dies wird maßgeblich von der Größe der Kunden abhängen.

Die Bedeutung des Enterprise Architecture Managements wird zunehmen. Die Marktkonsolidierung im Bereich der Frameworks wird eine zunehmende Adoption unterstützen. Für die europäische öffentliche Verwaltung ergeben sich neue Herausforderungen. Beratungsunternehmen verschiedener Größen werden den Trend zu nutzen wissen.

Fußnoten

  1. Zachman, John: Enterprise Architecture: The Issue of the Century vol. 10 (1997), Nr. 3, pp. 45–53
  2. Aier, Stephan ; Riege, Christian ; Winter, Robert: Unternehmensarchitektur - Literaturüberblick und Stand der Praxis. In: Wirtschaftsinformatik vol. 50 (2008), Nr. 4, pp. 292–304
  3. The Federation of Enterprise Architecture Professional Organizations: A Common Perspective on Enterprise Architecture (2011), pp. 1–12
  4. Fischer, Ronny ; Aier, Stephan ; Winter, Robert: A Federated Approach to Enterprise Architecture Model Maintenance. In: Enterprise Modelling and Information Systems Architectures (2007), Nr. 2.2, pp. 14–22
  5. Jonkers, Henk ; Lankhorst, Marc ; Doest, Hugo ; Arbab, Farhad ; Bosma, Hans ; Wieringa, Roel: Enterprise architecture: Management tool and blueprint for the organisation. In: Information Systems Frontiers vol. 8 (2006), Nr. 2, pp. 63–66
  6. Hoogervorst, Jan: Enterprise Architecture: Enabling Integration, Agility and Change. In: International Journal of Cooperative Information Systems vol. 13 (2004), Nr. 03, pp. 213–233
  7. Winter, Robert ; Fischer, Ronny: Essential Layers, Artifacts, and Dependencies of Enterprise Architecture. In: Enterprise Distributed Object Computing Conference Workshops, EDOCW’06, 10th IEEE International. IEEE (2006), pp. 1–12
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  25. Jäger, Michael: Enterprise Architecture im IT-AmtBw (2004)
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Literaturverzeichnis

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